Noch am Samstag war die Erleichterung bei allen Duisburgern auf ganzer Ebene zu spüren. Umso tiefer hingen die Köpfe nach der dritten Heimniederlage in zehn Tagen am Mittwochabend wieder zu Boden. Als einer der wenigen Duisburger schritt Kapitän Moritz Stoppelkamp nach dem Debakel zum Interview. Der 35-Jährige, der zum Rückrundenstart das Siegtor gegen Havelse erzielte, jubelte nach seinem zweiten Treffer im neuen Jahr zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich noch ausgelassen in die TV-Kamera. Nach den 90 Minuten hatte sich die Gefühlslage ins Gegenteil umgeschlagen.
15 Gegentore in drei Heimspielen, beim Blick auf diese Zahlen musste auch Stoppelkamp erst mal die richtigen Worte finden. „Wir haben uns nach der starken Reaktion in Wiesbaden so viel vorgenommen und wollten unbedingt nachlegen, gerade weil wir das in dieser Saison noch nicht geschafft haben. Und dann kriegst du wieder vermeidbare Gegentore, die so nicht fallen dürfen im Abstiegskampf“, monierte Duisburgs Nummer zehn am Mikrofon von Magenta Sport.
Zwar liegen die Zebras weiterhin knapp über dem Strich, die Mannschaft von Hagen Schmidt hat allerdings zwei Partien mehr bestritten als der Hallesche FC. Die Lage bleibt angespannt. „Das ist eine Extremsituation. Jeder muss wissen, was auf dem Spiel steht. Wir müssen dringend anfangen zu punkten und das nicht nur einmal, sondern kontinuierlich“, fordert Stoppelkamp.
Schmidt genießt weiterhin Rückendeckung
Sein Trainer Hagen Schmidt übte im Nachgang des nächsten Debakels zwar laute Kritik, nachdem sich sein Team einmal mehr zu viele individuelle Fehler in der Defensive leistete. Allein gelassen fühlt sich der Trainer allerdings nicht. Der 51-Jährige genießt weiter die Rückendeckung von Ingo Wald und Ivo Grlic. „Es geht nicht um mich, sondern um den Verein. Wir haben Verantwortung gegenüber der Region und den Fans. Der müssen wir gerecht werden. Wer jetzt nicht verstanden hat, dass die Stunde geschlagen hat, dem ist nicht zu helfen. Für Ruhe können nur wir selbst sorgen - mit Ergebnissen“, sagte Schmidt.
Zu allem Überfluss fing sich Marvin Bakalorz noch die fünfte Gelbe Karte ein. Der Mittelfeldmann wird dem MSV damit beim nächsten Heimspiel gegen Borussia Dortmund II am Sonntag (14 Uhr) fehlen.